Rückblick

4. Advent - Tochter Zion

Unser Lied zum 4. Advent ist ein Lied der Freude. Nicht nur der Text ruft uns zu "freue dich", auch die Melodie strahlt voller Freude.

 

 

Kein Wunder, denn die Kantate "Tochter Zion, freue dich" basiert auf Choralsätzen aus Händels Oratorien Judas Makkabäus und Joshua. In seiner heutigen Form entstand das Adventslied erst um das Jahr 1820 in Erlangen. Dem evangelischen Theologen Friedrich Heinrich Ranke verdanken wir die drei Verse zu diesem Lied, das einen text des Propheten Sacharja (Sach. 9,9) aufgreift. Der Friedefürst, der sein Friedensreich aufrichtet, wird angekündigt! Ja, wenn ein König kommt, dann geht es majestätisch und festlich zu, zumindest Händels Kantate strahlt dies aus. Die Realität im Stall vor mehr als 2000 Jahren sah allerdings anders aus. Unter den Etablierten der Gesellschaft war kein Platz für den angekündigten König, den Friedefürst, den Gerechten, den Helfer. Die Menschen hatten damals eine andere Erwartungshaltung. Wie unterscheiden wir uns heute davon?

Wie lebendig ist die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit heute unter uns? Wir laden Sie ein, diese Sehnsucht neu zu entdecken. Was damals im Stall zu Bethlehem seinen Anfang nahm ist noch nicht vollendet! Der König, der Friedefürst kommt wieder. Er wird sein ewiges Friedensreich aufrichten. Davon singen wir in den Versen 2 und 3. Darauf will unser Lied zum 4. Advent unseren Blick und unsere Sinne lenken. Im Vaterunser, dem Gebet das alle Christen auf dieser Welt mieinander verbindet, bitten wir darum: "Den Reich komme". Gustav Heinemann, im Jahr 1969 zum dritten Bundespräsidenten unserer Bundesrepublik gewählt, formulierte einst sehr treffend: "Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt". Lassen Sie sich vom Stimmengewirr unserer Zeit, von Verschwörungstheorien und Ängsten nicht irre machen. Singen Sie mit: "Ja er kommt, der Friedefürst".

Übrigens: Auch die Schwestern und Brüder anderer Konfessionen singen diese Kantate, wir finden es z.B. auch im katholischen Gesangbuch, GL 228.


    Kategorie: Neuigkeiten        20.12.2020 - 09:00 Uhr       Barbara Schaich

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