Rückblick

3. Advent - O Du mein Trost und süßes Hoffen

Dieses alte Adventslied findet sich erstmals in einer Liedsammlung von Heinrich Elmenhorst 1681. Er wird auch als der Dichter dieses adventlichen Gebetsliedes angesehen.

 

Im 19. Jahrhundert wurde es von Wilhelm Osterwald neu bearbeitet. Das Lied steht nicht in unserem Gesangbuch, ist aber weithin bekannt. Der Text erscheint uns unter Umständen etwas altertümlich. Es lohnt sich aber, sich mit ihm genauer zu befassen. Dabei wird es gelingen, die tiefen Gedanken und Gefühle des Verfassers in unsere heutige Denk- und Sprechweise zu übertragen.

Die erste Strophe ist vornehmlich eine Anbetung Jesu. Wer Jesus für uns ist, kommt in den vielen Namen wie: "Du Himmelslust", "Du Gott und Mensch" oder "Du Gnadensonne" usw. zum Ausdruck. In der Anbetung zeigt sich auch die Sehnsucht nach dem Kommen Jesu. Der in Schmerzen (Pein) Betende wartet auf Erlösung und Trost. So wie der Psalmist betet: HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? (Psalm 13,2). Wie viele Menschen heute werden genau die gleiche Bitte an Jesus richten? Durch Krankheit, Katastrophen und Krieg Geplagte sehnen sich nach Erlösung und Ende ihrer Leiden. Viele fragen heute: "Wie lange wird die Pandemie uns im Griff haben? Wann wird die "Normalität" zurück sein?"

Doch das Lied weist über unsere Alltagsnot hinaus. Es ist die Not, in der der Mensch ohne Gott lebt. Strophe zwei und drei sind durchzogen von der großen Bitte, der kommende Erlöser möge im Herzen des Beters Platz nehmen, z.B.: "O dass Du doch mein Her Dir machtest zu Deiner Krippe..." Dann, so sagt es der Bittende, wäre ihm die Wahrheit und ein Ende der Verlassenheit in Schuld und Gottesferne gegeben. Die dritte Strophe enthält die Bereitschaft zur Aufnahme Jesu und das Versprechen alle Gedanken und Absichten, das ganze Leben, Jesus zu weihen.

Es ist empfehlenswert, sich dieses Lied in der Adventszeit zueigen zu machen und den Lobpreis mit den Bitten persönlich nach zu beten und zu singen.


    Kategorie: Neuigkeiten        13.12.2020 - 19:26 Uhr       Barbara Schaich

· Kontakt · Impressum & Datenschutz ·