Die Evangelische Kirche Deutschland ruft dazu auf, täglich um 19.00 Uhr am offenen Fenster, auf dem Balkon oder im Garten "Der Mond ist aufgegangen" zu singen oder zu musizieren.
Am Abend des 18.03.2020 haben schon viele Menschen in ganz Deutschland mitgemacht. Jede und jeder kann mitmachen, alle sind eingeladen mitzusingen - das verbindet und tut gut.
Das Lied "Der Mond ist aufgegangen" ist 1779 entstanden, im so genannten "Zeitalter der Aufklärung". Matthias Claudius hat den Liedtext in dieser spannenden Zeit geschrieben. Viele waren damals überzeugt, dass es Gott nicht gibt - weil man sicher bald beweisen kann, wie die Erde entstanden ist und man die Vorstellung von Gott nicht mehr braucht.
Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.
Den Menschen im 18. Jahrhundert war schon bekannt, dass der Mond keine Scheibe ist, sondern ein kugelförmiger Himmelskörper, der eben von der Sonne mal so, mal so beschienen wird. Da oben ist ein "ganzer" Mond, obwohl er "nur halb" zu sehen ist.
Die Tatsache, dass wir einen Gegenstand oder einen Menschen nicht sehen können, heißt noch lange nicht, dass es ihn nicht gibt. Wir glauben, dass Gott für uns immer wieder sichtbar und erlebbar ist. Aber eben nicht immer. Doch er ist trotzdem da und ist Wirklichkeit! Und wir wünschen uns allen, dass wir ganz oft "Vollmond" erleben - also dass wir ein bisschen etwas davon verstehen, wer und wie Gott ist.
Kategorie: Rückblick 20.03.2020 - 15:49 Uhr Barbara Schaich